Verbesserungen
Bei der Konzeption und Bestellung der Rhein-Neckar-Tram wurden vielfältige Interessen berücksichtigt. Zum einen betriebliche und technische Anforderungen, wie Meterspur, Drehgelenke, Verschleißarmut, Betriebssicherheit und eine hohe Kapazität an Fahrgästen angesichts stetig wachsender Fahrgastzahlen. Zum anderen wurden auch die Anforderungen bedacht, die die Vielfalt bei unseren Fahrgästen mit sich bringt, nämlich Barrierefreiheit und Komfort in den Fahrzeugen. Letztere wurden im Zuge eines Dialogverfahrens in Zusammenarbeit mit zahlreichen Verbänden für Menschen mit Beeinträchtigungen sowie bei Roadshows mit dem RNT-Mock-Up - einem begehbaren Modell in Originalgröße - bei unseren Fahrgästen ermittelt.
Die identifizierten Anforderungen wurden wissenschaftlich ausgewertet, priorisiert und mit den Rahmenbedingungen in Einklang gebracht. Die Ergebnisse flossen in die äußere und innere Gestaltung der RNT ein. Mit der neuen Bahngeneration Rhein-Neckar-Tram bietet die rnv den Fahrgästen eine zeitgemäße und komfortable Mobilität in ansprechendem Ambiente und erweitert zudem die gut nachgefragten Kapazitäten im Schienenverkehr.
Außerdem werden für alle Teile des Verkehrsgebiets längere Fahrzeuge angeschafft, das heißt ein Teil der heutigen 30 Meter langen Wagen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg wird durch 40 Meter lange Neufahrzeuge ersetzt.
Anstelle der heute 40 Meter langen Bahnen werden zukünftig verstärkt auch 60-Meter-Einheiten unterwegs sein, was insgesamt eine deutliche Vergrößerung der Kapazitäten und damit mehr Plätze für die Fahrgäste ermöglicht.
Außen: zeitlos-elegantes Design und moderne technische Akzente
Auf den ersten Blick fällt die Rhein-Neckar-Tram durch die klare, unaufgeregte und zeitlos-elegante Außengestaltung auf. Sie setzt einen Akzent im Stadtbild und fügt sich gleichzeitig harmonisch in den jeweiligen räumlichen Kontext ein, im urbanen Innenstadtbereich ebenso wie im ländlichen Vorort.
Farbgebung und Design
Die Farben des rnv-Markenauftritts finden sich in Längsstreifen auf dem Fahrzeug wieder. Das Außendesign wird von der markanten Fahrzeugfront bestimmt, die durch moderne LED-Leuchteinheiten geprägt ist. Gleichzeitig erfüllt die Fahrzeugfront sämtliche betrieblichen und rechtlichen Anforderungen wie die Einhaltung von Eisenbahn- und Straßenbahn-Crashnormen, ein ausreichendes Sichtfeld für das Fahrpersonal und die Sicherstellung eines optimalen Fußgängerschutzes.
Neuartige Türbeleuchtung und bewährte Türtaster
Für eine bessere Ein- und Ausstiegssituation verfügen die Türbereiche der neuen Rhein-Neckar-Trams über eine neue Lichtkennzeichnung. Auch die farblich abgesetzten Türblätter verbessern die Auffindbarkeit der Türen am Fahrzeug.
Grün signalisiert, dass sich die Tür öffnet und ein Zustieg möglich ist. Rot weist darauf hin, dass die Tür schließt. Ein weiterer Zustieg ist nicht mehr möglich.
Die farblich codierten Türtaster zur regulären (gelb) und verlängerten (blau) Türöffnung befinden sich sowohl im Inneren der Fahrzeuge als auch im Außenbereich an allen Türen. Die blauen Taster leiten die verlängerte Türöffnung ein, die vor allem mobilitätseingeschränkten Kundinnen und Kunden einen sicheren und entspannten Zu- und Ausstieg ermöglicht.
Innen: Hohe Aufenthaltsqualität und Funktionalität
Der Innenraum der neuen Rhein-Neckar-Tram ist klar gegliedert und optisch ansprechend gestaltet, um den Fahrgästen ein angenehmes Ambiente und eine hohe Aufenthaltsqualität zu bieten. Die Oberflächen und Verkleidungsteile sind in Hellgrau ausgeführt. Die Bezüge der Polstersitze greifen mit dem Dreiecksmotiv die räumlichen Strukturen des Rhein-Neckar-Raums auf: mit den drei Bundesländern, den drei Oberzentren und dem von der rnv befahrenen regionalen Gleisdreieck.
Bequeme Sitze in Polster- und Holzvariante und innovatives Bestuhlungskonzept
Die Benutzung des ÖPNV soll möglichst bequem sein. Besonders bei längeren Fahrten spielt die Ausführung der Sitze eine wichtige Rolle für Komfort und Wohlbefinden der Fahrgäste.
In den neuen Rhein-Neckar-Trams kommen daher ergonomisch optimierte Sitze in einer innovativen und besonders kundenfreundlichen Anordnung zum Einsatz:
Sitzgruppen
Wo immer es konstruktiv möglich ist, werden die nebeneinander liegenden Sitze einer Vierersitzgruppe minimal versetzt eingebaut. Das heißt, die Gangplätze sind im Vergleich zu den direkt anschließenden Fensterplätzen in Fahrzeuglängsrichtung etwas verschoben – eine kleine Maßnahme mit großem Effekt. So können die Fensterplätze leichter erreicht werden. Gleichzeitig wird ein bequemeres Sitzen ermöglicht, da die Schulterpartien der Fahrgäste sich nun nicht mehr berühren.
Sitzbeschaffenheit
Die gepolsterten Sitze werden mit einem neuen Flächendesign gestaltet. Die Hauptfarbe der Textilauflage ist in klassischem rnv-Blau ausgeführt. Ein Teil der Sitze ist mit einer Naturholzoberfläche. Diese Neuerung geht zurück auf die Ergebnisse des Dialogverfahrens. In einer mobilen Präsentationsausstellung zwischen Oktober und Dezember 2018 in den Innenstädten von Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Viernheim sowie im Rhein-Neckar-Tram Infocenter konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger die verschiedenen Sitzausführungen live in Augenschein nehmen, ausgiebig Probesitzen und eine Rückmeldung abgeben über die bevorzugte Variante der Polsterfarbe und die Holzsitze, die dabei gut abschnitten.
Effiziente Klimatisierung für heiße Sommertage
Um dem Kundinnen und Kunden an heißen Sommertagen einen möglichst angenehmen Aufenthalt in den neuen Fahrzeugen zu ermöglichen, sind diese mit leistungsfähigen Klimaanlagen ausgestattet.
Darüber hinaus wird der Luft ein Großteil der Feuchtigkeit entzogen, was das Innenraumklima zusätzlich verbessert. Für den Kühlbetrieb wurden die während der Lebensdauer der Fahrzeuge zu erwartenden Klimaveränderungen besonders berücksichtigt, um auch bei steigenden Temperaturen im Sommer eine spürbare Kühlung der Fahrzeuge sicherzustellen.
Jedes Fahrzeugsegment wird von einem eigenen Klimagerät versorgt. Falls einmal ein Klimagerät aufgrund einer technischen Störung nicht verfügbar sein sollte, können die übrigen Einheiten in den restlichen Wagensegmenten für einen teilweisen Ersatz sorgen. Im Winter stellen die Klimageräte als energieeffiziente Wärmepumpenheizungen eine angenehme und gleichbleibende Temperierung sicher.
Innovative Ambientebeleuchtung
Die beiden Lichtbänder an der Fahrzeugdecke sorgen für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Innenraums und können zusätzlich in ihrer Farbwärme gesteuert werden. Je nach Situation lassen sich die LED-Leuchten morgens in einen bläulich-kühlen Farbwert verschieben, der eine eher anregende Wirkung erzielt. Abends kann ein warmer Farbbereich gewählt werden, der beruhigend wirkt.
Multimediale Fahrgastinformation in Echtzeit
Eine der zentralen Funktionen jedes Busses und jeder Bahn ist eine gute und leicht verständliche Fahrgastinformation, um den Zustieg in das richtige Fahrzeug zu ermöglichen.
Anzeigefelder
Liniennummer und Fahrtziel werden bei der Rhein-Neckar-Tram in großer und kontrastreicher orangefarbener LED-Schrift an beiden Fahrzeugenden und in allen Fahrzeugsegmenten in den Anzeigefeldern im oberen Karosseriebereich angezeigt. Wie bislang werden wichtige Zwischenhaltestellen und Hinweise zu Umleitungen oder Ersatzverkehren mit abgebildet.
TFT-Displays
Im Innenraum bieten hochauflösende TFT-Displays ein umfassendes Informationsangebot zur aktuellen Fahrt: Fahrtziel, Liniennummer, kommende Haltestellen, Umsteigemöglichkeiten und allgemeine Hinweise sind dabei bekannte Inhalte, die in den neuen Bahnen in einer gut lesbaren Gestaltung angeboten werden können.
Echtzeitinformationen
Auf den Anzeigern können zudem auch dynamische Echtzeitinformationen zu Anschlussverbindungen, geplanten Umleitungen, sowie Baumaßnahmen oder aktuellen Betriebsstörungen eingeblendet werden. Diese Funktion erleichtert die Orientierung im aktuellen Betriebsgeschehen des rnv-Netzes und stellt eine jederzeit optimale Versorgung mit den für die eigene Fahrt relevanten Informationen sicher.
Infotainment und Verzicht auf Außenwerbung
Über die klassische Fahrgastinformation hinaus werden die Neufahrzeuge im Bereich der Gelenke und Übergangsportale mit zusätzlichen Infotainment-Bildschirmen ausgerüstet, die für Zusatzinformationen, Newsticker oder werbliche Inhalte genutzt werden können. Im Gegenzug wird auf Außenwerbung verzichtet.
WLAN
Um den Fahrgästen zudem eine zeitgemäße kommunikative Vernetzung zu ermöglichen, ist bei der Rhein-Neckar-Tram eine Ausrüstung mit WLAN-Hotspots grundsätzlich berücksichtigt.