Gute Gründe
Bereits in den 1990er Jahren setzten die Verkehrsbetriebe der Rhein-Neckar-Region, die damaligen Unternehmen MVV Verkehr, Verkehrsbetriebe Ludwigshafen, Heidelberger Straßen- und Bergbahn, Oberrheinische Eisenbahn und Rhein-Haardtbahn, auf die Beschaffung kundenfreundlicher Niederflurfahrzeuge.
Nach rund drei Jahrzehnten im Einsatz erreicht diese erste Generation der Niederflurfahrzeuge nun das Ende der wirtschaftlich sinnvollen Einsatzzeit. Die Möglichkeit einer Sanierung der bestehenden Wagen wurde intensiv geprüft und ist nicht wirtschaftlich. Die optimale Lösung ist die Außerbetriebnahme der Fahrzeuge und eine Neubeschaffung.
Gute Gründe für die Neubeschaffung
Im Schnitt befördert die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH an einem Werktag etwa 549.000 Fahrgäste. Die meisten von ihnen nutzen den Schienenverkehr. Die Fahrgastzahlen steigen stetig: Immer mehr Menschen setzen in ihrer Mobilität auf umwelt- und klimaschonenden ÖPNV. Dieser Trend ist seit Jahren auch im Verkehrsgebiet der rnv zu beobachten. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, sollen die Bahnen der Zukunft mehr Fahrgäste gleichzeitig befördern können - und das kundenfreundlich und barrierefrei.
Da sich die Anforderungen der Fahrgäste an ein kundenfreundliches und barrierearmes Transportmittel ebenso weiterentwickelt haben, war es auch aus diesem Grund wirtschaftlicher und sinnvoller, neue Bahnen zu beschaffen. Fahrgäste profitieren bei der Rhein-Neckar-Tram von mehr Komfort, neuem Ambiente und größerem Platzangebot.
Die rnv und die Städte als Gesellschafter und Aufgabenträger haben unter anderem Vorteile durch flexiblere Einsatzmöglichkeiten, geringeren Wartungsaufwand und optimiertes Verschleißverhalten. Zudem bereitet sich die rnv mit der Beschaffung der Rhein-Neckar-Tram vor auf die Anforderungen der zahlreichen angedachten Ausbauplanungen und Zusatzverkehre.
Modernisierung, Netzerweiterung und Schienenbonus
Seit den 1990er Jahren wird die Infrastruktur des ÖPNV in den Städten und in der Region konsequent modernisiert und ausgebaut. Weitere Stadtteile wie beispielsweise in Mannheim Lindenhof, Neckarau und Neuhermsheim oder in Heidelberg Kirchheim sowie die Bahnstadt wurden an das Schienennetz angeschlossen und sind heute bequem und umsteigefrei mit der Bahn erreichbar.
Gleichzeitig werden wichtige Knotenpunkte und Haltestellen wie am Heidelberger und Mannheimer Hauptbahnhof ausgebaut und erweitert. Dies kommt nicht nur den Berufspendelnden, Studierenden, Auszubildenden und Schülerinnen und Schülern zu Gute. Ein starker ÖPNV entlastet auch den innerstädtischen Verkehr, da er eine hochwertige Alternative zum eigenen Auto bietet. Dabei gibt es regelmäßig einen interessanten Effekt zu beobachten: Die Kunden benutzen den Schienenverkehr auch dann lieber, wenn vorher bereits eine gute Busverbindung bestanden hat. Der Grund hierfür: Die Bahnen werden als schneller und komfortabler wahrgenommen. Man spricht hier vom sogenannten „Schienenbonus“.
Auch in der Region wird kräftig in Gleisanlagen, Bahnsteige, Signale und Oberleitungen investiert: Der zweigleisige Ausbau der Linie 5 an der Bergstraße zwischen Heidelberg und Weinheim und die Modernisierung der Rhein-Haardtbahn zwischen Ludwigshafen und Bad Dürkheim sind Paradebeispiele, wie Politik, Verwaltung, die Altgesellschaften als Infrastruktureigentümer und die rnv als Betreiberin die Kräfte bündeln, um auch die städteverbindenden Überlandverkehre attraktiv, zeitgemäß, kundenfreundlich und wirtschaftlich effizient zu gestalten.
Luftreinhaltung, CO2-Einsparungen und Emissionsgrenzwerte
Die Bundesgesetzgebung hat die große Bedeutung einer Stärkung des Straßen- und Stadtbahnverkehrs aufgegriffen und nicht zuletzt im Kontext der aktuellen Debatte um Luftreinhaltung, CO2-Einsparungen und Emissionsgrenzwerte die Fördermittel für einen Ausbau der Schieneninfrastruktur deutlich und nachhaltig erhöht. Um für diese zahlreichen angedachten Ausbauplanungen und Zusatzverkehre gewappnet zu sein, haben die Städte und die rnv frühzeitig in eine neue, leistungsfähige Bahngeneration investiert, die Rhein-Neckar-Tram.