19.02.2025
Planfeststellungsbeschluss für Umbau und Kapazitätserweiterung Bahnhof Käfertal und Betriebshof
Für den Umbau und die Kapazitätserweiterung des Bahnhofs Käfertal und des rnv-Betriebshofs Käfertal hat das Regierungspräsidium Karlsruhe den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Damit ist der von der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) im Auftrag der MV Mannheimer Verkehr GmbH (MV) geplante Ausbau des Käfertaler Bahnhofs und des angrenzenden Betriebshofs mit einem Neubau einer Betriebswerkstatt genehmigt.
Die umfangreichen Baumaßnahmen umfassen insbesondere den Aus- und Neubau der Gleisanlagen um ein weiteres Gleis mit den dazugehörigen Bahn- und Bussteigen im Bahnhof sowie den zweigleisigen Ausbau der bisher eingleisigen Strecke Richtung Heddesheim. Durch die umfassenden Eingriffe dieses Vorhabens in den Betriebshof ist eine Neuordnung der Abstellung notwendig. Letztlich wird die Betriebswerkstatt für Schienenfahrzeuge neugebaut.
Erste vorbereitende Maßnahmen sind im Laufe des Jahres geplant. Über den genauen Bauablauf sowie die zeitliche Umsetzung werden die Stadt Mannheim, die MV sowie die rnv im Sommer 2025 gesondert informieren.
„Dieser Planfeststellungsbeschluss ist ein wichtiger Schritt für die Verkehrswende in Mannheim. Mit der Erweiterung des Bahnhofs und Betriebshofs in Käfertal beseitigen wir ein zentrales Nadelöhr im Konversionsnetz und schaffen attraktive Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden der rnv“, erläutert Christian Specht, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim. „Damit schaffen wir die Grundlage für den weiteren Ausbau des Mannheimer Stadtbahnnetzes und einen noch attraktiveren öffentlichen Nahverkehr in der Region. So wollen wir noch mehr Menschen für den klimafreundlichen ÖPNV gewinnen.“
„Der Bahnhof Käfertal bietet nicht nur Umsteigemöglichkeiten zwischen den Linien 5, 5A, 15 und sechs Buslinien. Hier wird auch die Linie 16 von und nach FRANKLIN angebunden, sodass die Anwohnerinnen und Anwohner des Stadtquartiers künftig von einer umsteigefreien Verbindung profitieren. Um diese Verkehre zuverlässig abwickeln zu können, müssen Bahnhof und Betriebshof dringend umgebaut werden. Daher werden hier in den nächsten Jahren hohe Summen investiert“, erklärt Dr. Volker Proffen, ÖPNV-Dezernent der Stadt Mannheim.
„Damit die Möglichkeiten für Fahrgäste eine Erweiterung erfahren, bedarf es auch einer Investition in die Werkstatt- und Abstellungskapazitäten. Wir greifen damit in die bestehenden Abläufe ein, so dass eine Neuordnung des Betriebshofs notwendig wird. Die über 100 Jahre alte Betriebswerkstatt ist am Ende ihrer Nutzungsdauer angekommen und kann sowohl für die modernen Fahrzeuge als auch für zukunftsfähige Arbeitsplätze nicht mehr genutzt werden. Ein Neubau ist unumgänglich. Mit dem Planfeststellungsbeschluss haben wir nun grünes Licht für einen leistungs- und zukunftsfähigen ÖPNV“, ergänzt Marcus Geithe, Geschäftsführer der MV. Er bedankt sich beim Regierungspräsidium als Planfeststellungsbehörde für die zügige und unkomplizierte Bearbeitung des Antrags auf Planfeststellung. Der gleiche Dank gilt auch an die Dienststellen der Stadt für die Mitwirkung bei der Planung.
„Der Bahnhof Käfertal ist für uns ein wichtiger Knotenpunkt im Mannheimer Verkehrsgebiet. Die Kapazitätsgrenze ist bereits seit einiger Zeit erreicht. Der Ausbau des Bahnhofs sowie die Erweiterung des dazugehörigen Betriebshofs sind notwendig und eine wichtige Weichenstellung für die rnv, um auch in Zukunft einen leistungsfähigen und zuverlässigen Betrieb gewährleisten zu können. Umso mehr freuen wir uns, durch den genehmigten Planfeststellungsbeschluss die weiteren Planungen vorantreiben zu können“, erläutert Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv.
Erweiterung für Bahnhof und Betriebshof im Detail
Der Bahnhof Käfertal wird im Zuge der Baumaßnahme von drei auf vier Gleise erweitert. Zudem wird der Gleisstrang in Richtung Heddesheim bis zur Brücke der B 38 zweigleisig ausgebaut. Auch werden die bislang drei Bahnsteige des viel frequentierten Bahnhofs um einen vierten ergänzt. Diese werden neu geordnet und vollständig barrierefrei ausgebaut. Darüber hinaus sind Fahrleitungen, Unterwerke und das Stellwerk anzupassen. Mit der Kapazitätserweiterung wird die Anbindung der Stadtbahn nach FRANKLIN sowie eine geplante Taktverdichtung auf diesem Streckenabschnitt möglich.
Verknüpft mit der Erweiterung des Bahnhofs sind Eingriffe in den bestehenden Betriebshof notwendig. Die Abstellhalle der Bahnen wird neu gebaut. In diesem Zusammenhang wird ein denkmalgeschütztes Gebäude am Südende des Betriebshofs, das nicht mehr als Betriebswerkstatt geeignet ist, fachgerecht in eine Abstellhalle für Bahnen umgebaut. Mit dem Ausbau wird die Abstellfläche beinahe verdoppelt, wodurch künftig bis zu 44 Bahnen Platz finden können.
Letztlich ist der Neubau einer Betriebswerkstatt am Nordende des Areals im Bereich der heutigen und neuen Wendeschleife vorgesehen. Mit dem Gesamtpaket werden die notwendigen Kapazitäten für einen dauerhaft leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr geschaffen.