31.01.2025
Mehr Fahrgäste denn je nutzen Bahnen und Busse der rnv
Im Jahr 2024 verzeichnete die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) mit 175 Millionen Fahrgästen in ihrem Gesamtnetz die höchste Nachfrage seit ihrer Gründung. Der Zustand der städtischen und rnv-eigenen Infrastruktur beeinflusste jedoch die Nachfrage. Trotz notwendiger Einsparungen will die rnv die Verkehrswende weiter vorantreiben.
Rund 175 Millionen Fahrgäste haben im Jahr 2024 das Straßenbahn- und Busangebot der rnv in der Metropolregion genutzt. Das sind so viele Kundinnen und Kunden wie noch nie in der 20-jährigen Unternehmensgeschichte. Trotz schwieriger Bedingungen im Verkehrsgebiet stieg die Zahl der Fahrgäste von rund 166,5 Millionen im Jahr 2023 auf 175,4 Millionen im Jahr 2024. Den stärksten Zuwachs über alle Städte hinweg verzeichnete die rnv im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal durch „Wiedereinsteiger“ nach dem Ende der Corona-Pandemie. In den vergangenen fünf Jahren hat die rnv ihre Fahrgasteinbußen seit Beginn der Corona-Pandemie nicht nur ausgeglichen, sondern mit einem Plus von 2 Millionen Fahrgästen im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 (173,4 Mio. Fahrgäste) sogar steigern können.
„Die vergangenen fünf Jahre waren durch Krisen und Umbrüche geprägt, die uns und unseren Fahrgästen viel abverlangt haben. Dennoch haben wir gemeinsam mit den Städten weiter in unser Netz und unsere Dienstleistungen investiert und unsere Fahrzeugflotte nachhaltig modernisiert“, sagt der Technische Geschäftsführer der rnv, Martin in der Beek. „Dank intensiver Bemühungen um zusätzliches Personal sind wir heute im Fahrdienst sehr gut aufgestellt“, ergänzt der Kaufmännische Geschäftsführer der rnv, Christian Volz. „Die hohen Fahrgastzahlen zeigen: Unser Angebot kommt an, mehr Menschen denn je wollen den Nahverkehr nutzen! Trotz kommunaler Herausforderungen ist es daher unsere Aufgabe, die Verkehrswende weiter voranzutreiben.“ Dabei spiele insbesondere der Ausbau der Infrastruktur eine herausragende Rolle. „Wenn der ÖPNV in unserer Region weiter funktionieren und sogar wachsen soll, dann braucht es stetige Investitionen“, fügt in der Beek hinzu. „So muss zum Beispiel in Heidelberg der Bau des neuen Betriebshofs an der Bergheimer Str. nun endlich umgesetzt werden. Sonst setzen wir nicht nur weitere Fortschritte sondern auch die Erfolge der letzten Jahre aufs Spiel.“
BUGA-Schwung und Brücken-Dämpfer in Mannheim
72,4 Millionen Fahrgäste haben in Mannheim 2024 die Busse und Bahnen der rnv genutzt. Das sind rund 2,7 Millionen mehr als im Jahr 2023 (69,7 Millionen). Und das, obgleich die rnv 2023 durch die BUGA bereits rund 2 Millionen Fahrgäste zusätzlich beförderte. Insbesondere in den ersten beiden Quartalen waren deutlich mehr Mannheimerinnen und Mannheimer mit dem ÖPNV unterwegs. Die rnv-Stadtbahnlinien waren dabei stärker nachgefragt. Im zweiten Halbjahr 2024 verlor der Zuwachs leicht an Schwung. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf die ungeplante Verlängerung der Sperrung der Konrad-Adenauer-Brücke aufgrund der Schäden an der Straßenbahnrampe.
Baumaßnahmen erschweren Betrieb in Ludwigshafen und auf der Rhein-Haardt-Bahn
Das Ludwigshafener Netz war im Jahr 2024 ebenfalls stark durch Baumaßnahmen geprägt. Während im ersten Halbjahr noch deutlich mehr Fahrgäste als im Vorjahreszeitraum mit Bus und Bahn unterwegs waren, gingen die Zahlen im zweiten Halbjahr stark zurück. Im Jahreswert stagnierte die Zahl der Fahrgäste bei 32 Millionen (2023: 32 Mio.). Insbesondere der Neubau der Hochstraße Süd sowie die länger andauernde Sperrung der Konrad-Adenauer-Brücke und die daraus resultierende mehr als achtmonatige Sperrung des Berliner Platzes als zentraler ÖPNV-Knotenpunkt waren hier ursächlich.
Dies hatte auch Einfluss auf den Betrieb auf der Rhein-Haardt-Bahn. Vor allem fehlten 2024 die Fahrgäste Expresslinie 9 nach Bad Dürkheim, die Ende 2023 aufgrund des Stabilisierungsfahrplans worden war. Sie konnte aufgrund der Sperrung der Konrad-Adenauer-Brücke bis heute nicht wieder in Betrieb genommen werden. Die Rhein-Haardt-Bahn hatte als einziger Bereich des rnv-Netzes im vergangenen Jahr mit 2,0 Millionen etwas weniger Fahrgäste als im Vorjahr (2023: 2,1 Mio.).
Gesamtnetz Heidelberg sowie Linie 5 wachsen
Im Heidelberger Liniennetz waren mit 42,6 Millionen Fahrgästen im Jahr 2024 rund 3,4 Millionen mehr als im Vorjahr (39,2 Millionen) und mehr Menschen als je zuvor mit der rnv unterwegs. Und dies trotz Beginn der Neugestaltung der Dossenheimer Landstraße im März oder der Sanierung der Montpellierbrücke. Insbesondere die Wiederinbetriebnahme der Straßenbahnlinie 21 und die Neueinführung der Linie 25 sorgten für mehr Zustiege in die Bahnen der rnv. Auch das neue Busnetz Heidelberg, das im April den Betrieb aufnahm, wurde von den Fahrgästen sehr gut angenommen. Gefährdet sind diese insgesamt erfreulichen Entwicklungen allerdings durch den Zustand des veralteten Betriebshofs in der Bergheimer Straße und die mangelnden Abstell- und Werktstattkapazitäten.
Ungebrochen stark ist die Nachfrage auf der Linie 5. So stiegen auf der fast 60 Kilometer langen Rundlinie zwischen Mannheim, Heidelberg und Weinheim vergangenes Jahr 2,8 Millionen Menschen mehr ein als 2023 ein und erhöhten die Bilanz auf 21 Millionen Fahrgäste. Im Vergleich mit den Stadtgebieten Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen sowie mit der Rhein-Haardt-Bahn verzeichnete die Linie 5 2024 anteilig die stärksten Fahrgastzuwächse.
Erfolgsgeschichte fips
Zusätzlich zu den Fahrgastzahlen für Bus und Bahn lässt sich eine steigende Nachfrage nach dem flexiblen individuellen Personen-Shuttle fips feststellen. So buchten Im Jahr 2024 rund 150.000 Fahrgäste eine Fahrt – eine Verdreifachung der Nachfrage des Vorjahres. 60.000 Fahrgäste entfielen auf das Heidelberger Stadtgebiet, in dem fips seit April 2024 in drei Stadtteilen im Einsatz ist.
Zählsysteme ermitteln Fahrgastzahlen
Seit Jahren ermittelt die rnv die Zahl ihrer Fahrgäste in Stadt- und Straßenbahnen sowie Bussen anhand elektronischer Fahrgastzählsysteme. Es handelt sich dabei um kleine Sensoren, die oberhalb der Türen der Bahnen und Busse angebracht sind. Sie erfassen die Zahl der Zu- und Ausstiege und ermitteln so die Zahl der Fahrgäste. Fahrtbuchungen mit fips werden durch die bedarfsgesteuerte Buchung per App erfasst und ausgewertet.